30:35 beim Lauf Rund ums Bayer-Kreuz

Samstag 5.03.2016 Natalie und ich sind gerade mit dem Frühstuck fertig, es gab einen leckeren Porridge. Nein, wir sind nicht 3 Stunden vor dem Wettkampf in Leverkusen, sondern befinden uns 24 Stunden früher nämlich noch in Hamburg.

Es ist kurz vor 10 Uhr und wir schleppen gerade unsere Wettkampfsachen für Morgen ins Auto und machen uns auf dem Weg ins Ruhrgebiet.

 

Deutsche Cross DM Herten

 

Auf der Fahrt an Bremen vorbei auf der A1 kommt uns der Gedanke, warum wir nicht bei den Deutschen Meisterschaften im Crosslauf zugucken wollen? Diese sind ja heute in Herten und das liegt ja quasi auf dem Weg nach Leverkusen. Da wir sehr gut durchkamen, waren wir beide dafür. Hier konnten wir uns auch einen kleinen Zwischensnack genehmigen. Kurz nach dem Start der U18 Frauen kamen wir im Park an. Natürlich hat man sofort einige bekannte "Crossgesichter" aus Schleswig-Holstein getroffen (Yannick von Soosten, Maya Rehberg (1. U23 & 1. Frau gesamt, U23 Titel somit im Frauenrennen verteidigt) und Anna Gehring (4. U23 in ihrem ersten Frauenrennen). Es war echt ein lohnendes Event und für Zuschauer super zum Anfeuern organisiert. Das Rennen der U20 mit einem einsamen Rennen von Alina Reh live zu sehen ist schon einmalig, wie leichtfüßig (wie ein "Reh") Alina ihre Runden auf dem schwierigen Untergrund zog. Denn die Bedingungen für die Läufer hätten nicht viel schlechter sein können. Einige Läufer/innen verloren in dem tiefen Matsch sogar die Spikes und liefen dann einfach Barfuß weiter. Wenn die Grasfläche des Parks nicht komplett neu gemacht werden muss, dann weiß ich auch nicht wann sonst...

 

Essen im Cha Chã Essen

 

Nach dem U23 Rennen wo uns auch schon langsam kalt wurde, fuhren wir dann weiter zum nächsten Zwischenhalt. Wir wollten unser Vorwettkampfessen essen und zwar dieses Mal in Essen. Das Cha Chã Essen liegt im Niembecker Einkaufzentrum in 1. OG. Es war wieder ein kulinarisches Highlight. Danach haben wir uns noch im Einkaufzentrum umgeguckt und die Essener Innenstadt besichtigt. Gegen 18:15 Uhr machten wir uns dann auf ins 35 Minuten entfernte Leverkusen.

 

Hotel an der BayArena 

 

Im Linder Hotel Bayarena angekommen, waren wir auch ziemlich geschafft, obwohl wir nicht gelaufen und ich nur 10.000 Schritte auf der Uhr hatte.  Die volle Badewanne tat dann richtig gut. Danke an Vilmos der mir so was schon öfter empfohlen hatte, ich aber nie die Zeit dafür hatte. Als Abendbrot gab es 2 mitgebrachte Pellkartoffeln und Milchreis (Sojamilch) mit Zimt zubereitet auf der eigens dafür mitgebrachten Induktionsplatte. Wir haben dann nur noch etwas ferngesehen und unsere Sachen für den Morgen hingelegt... 

 

 

Spaziergang mit Folgen 

 

Nach einer super erholsamen Nacht im  Linder Hotel Bayarena und der morgendlichen Dusche wollten wir gegen 9:20 Uhr einen kurzen Spaziergang um die BayArena machen. Natalie, wie sie so ist, wollte natürlich die Treppen nehmen. Wir gingen dann im Treppenhaus herunter und nahmen die Tür nach draußen in dem Bereich zwischen Stadion und Hotel. Da standen wir nun draußen. Zurück kamen wir nicht mehr, da die Feuertür nur in eine Richtung rausgeht und von draußen nur ein Knopf und keine Klinke ist. Über den Zaun zu klettern hätte auch schief gehen können. So mussten wir uns durch starkes klopfen gegen die Glastür Gehör verschaffen und einige Minuten auf die Hoteldame warten, die uns dann wieder reinließ. So etwas hat man eben davon, wenn ein Hotel kein richtiges Treppenhaus hat und du eine Natalie mit hast ;)

 

Frühstück 

 

Nach dem kleinen Malheur, haben wir uns dann mit der Induktionsplatte unser Power-Frühstück zubereitet.  Meine neueste Kreation mit Buchweizenflocken und Hirse ist nach dem Ergebnis eine super Bestätigung, jedoch geschmacklich nicht mein Highlight. Ich werde es mir in Zukunft nur bei sehr wichtigen Rennen so zubereiten.  Natalie hatte statt der Bananenscheiben und Korinthen ein Birnen- mit Bananenglas von DM in ihrem Power-Frühstück.  Es gibt viele Wege für eine super Power-Porridge und diese sollten einfach mal ausprobiert werden. Seid einfach mal kreativ und probierfreudig. 

 

Abfahrt aus dem Hotel

 

Nachdem wir aus dem Hotel ausgecheckt hatten mussten wir nur ca. 5 km zum Parkplatz des Laufs Rund-ums-Bayer-kreuz  fahren. Das Hotel war deshalb auch von mir gewählt worden. Wer übrigens die Parkgebühr von  20 Euro pro Nacht sparen möchte, kann dieses tun, indem er 150 Meter weiter fährt und auf dem vielen Parkplätzen über den kleinen Fluss parkt (dieses weiß man aber erst nach einem Morgenspaziergang mit der Freundin).

 

Ankunft am Bayer-Kreuz 

 

Als wir in das erste Zelt reinkamen um uns unsere Startunterlagen zu holen, habe ich gleich mit Sebastian Weiß einen ehemaligen Vereinskollegen und alten Freund getroffen. Er gehörte zum Orgateam von Bayer und ist übrigens auch der Trainer der zur Zeit besten Deutschen U20 Läuferin Konstanze Klosterhalfen (ist heute übrigens mit 32:23 neuen Deutschen Rekord U20 10 km gelaufen). Er sagte uns, dass die Startunterlagen in einem weiteren Zelt sind, da dieses Zelt für Bayer Mitarbeiter reserviert wäre. Nachdem wir unsere Startunterlagen abgeholt und unsere Shirts präpariert hatten, trafen wir auch noch Tim Hartmann, ebenfalls ein ehemaliger Vereinskollege aus der SG Athletico-Büdelsdorf, der heute mit 33:43 erstmals unter 34 geblieben ist. Der berufliche Wohnortwechsel hat ihm läuferisch anscheind sehr gut getan.

 

Unser Einlaufen

 

Gegen 12:25 begannen Natalie und ich uns dann einzulaufen. Nach ca. einem Kilometer, sagte ich jedoch zu Natalie, dass ich etwas schneller einlaufen wolle, was sie gut fand, denn ihr war es doch etwas zu schnell. Die Beine fühlten sich sehr gut an und die 3-4 Sprints auf dem Parkplatz später rollten auch gut. Nachdem wir uns dann unsere Wettkampfsachen angezogen hatten, liefen wir wieder zum Zelt von Sebastian und fragten, ob wir unser Jacken dort lassen konnten, was natürlich kein Problem war. Vielleicht sollte eine Firma mal einen LKW mit kleinen Minisafes erfinden wo die Läufer dann wie im Schwimmbad ihre letzten Sachen sicher abgeben können und dann nur einen Schlüssel ums Handgelenk machen müssten. Das wäre mal was...

 

Kurz vor dem Start

 

Kurz vor dem Start stellte ich mich dann nichts ahnend in die erste Reihe und dann wurden Natalie und ich auch schon vom Moderator als die "Weitgereisten" aus Flensburg vorgestellt. Der Moderator hat früher mal in Schleswig gewohnt und hatte sich gut informiert. Das war schon komisch, da fährt man 600 km weit weg und dann werden wir mit Konstanze Kolsterhafen und Eyob Solomun (heute 2. gesamt /gestern noch 5. bei der DM Cross geworden) vorgestellt. 

 

Der PB Lauf 

 

Kurz nach 13 Uhr war es dann soweit, der Startschuss zum 35. Lauf Rund ums Bayer-Kreuz wurde gegeben. Ich hatte auf den ersten Metern Probleme aus der Masse an Läufern nach vorne zu kommen. Ich versuchte es links außen, was dann zum Glück auch klappte. So konnte ich mich einige hundert Meter weiter in der 1. Gruppe doch noch gut einsortieren. Der 1. km war für mich mit 3:08 auch genau richtig. Dann wurde es jedoch immer etwas schneller und ich versuchte einfach nur den Anschluss zu halten. Im Kopf ging mir nur vor "das ist dein Rennen heute" , denn die Bedingungen waren heute wirklich top. Kein Wind, bedeckt und mit 4 Grad auch noch gerade ok. 

Als die beiden Führenden dann später das Tempo weiter verschärften (dieses war taktisches Gespiele) musste ich auch abreißen lassen. Hier bemerkte ich jedoch das erste Mal, dass ich mich an 3. Position befand. In der 3 Runde (Durchgang bei 5 km war übrigens 15:16) kam ich dann sogar durch die nicht Optimallinie laufenden Führenden wieder etwas an diese heran. Auf der Gegengraden übernahm ich dann sogar mal kurz die Führungsarbeit (Natalie machte mich später darauf aufmerksam, dass dieses das Gegenwindstück war), was einiges erklärte.

Es fühlte sich immer noch nicht erschöpfend an, jedoch waren es jetzt noch ca. 3 km die vor mir waren. Die beiden Führenden machten weiter ihre "Spiele" und ich lief meine km. Auf der letzten Runde standen die ersten Überrunden an, was sich durch die vorgeschriebene Zielzeit von 40 Minuten  jedoch in Grenzen hielt und erst auf den Zielgrade auf der wir jedoch ganz links ins Ziel einliefen noch ging. Hier auf der Zielgraden (hier sollte es übrigens leicht bergauf gehen, was ich nicht wahrgenommen und nur später auf meiner Uhr aufgrund der schlechteren Kilometerschnitte ablesen konnte) gab ich nochmal alles. Dieses bestand in der Erhöhung meiner Schrittfrequenz und einer schnelleren Armbewegung. Ich wollte eben nochmal alles mobilisieren.

 

Auf dem Boden der Tatsachen

 

Kurz nach dem Zieleinlauf schmiss ich mich zu Boden, jedoch nicht vor lauter Erschöpfung, einfach nur wegen dem geilen Gefühl und dem Moment für mich, indem mir klar wurde, dass ich nicht nur eine neue PB aufgestellt hatte, sondern auch mit dem niemals gerechneten 3. Platz eingelaufen war. Wenn ich jetzt noch erzählen würde, das so eine Zeit mit unter 100 Kilometern /Woche Training möglich ist, würde das sowieso keiner glauben. Deshalb erzähle ich es auch nicht. Auch meine spezielle punktuelle Low Carb Ernährung ist bestimmt nicht mein Geheimrezept, aber ich mag gerne eiweißreich und gesunde Fette essen und daher passt es zu mir und schadet anscheint auch nicht.

 

 

 

Was ich aus dem Lauf gelernt habe:

 

- bleib deiner Linie treu 

- nach einer moderaten KM Woche sind Bestzeiten drin (wenn nicht dann stimmt was nicht)

- manchmal muss man den Sprung zur nächsten Gruppe wagen, wenn eine Gruppe auseinander fällt

- Trainingszeiten sind Trainingszeiten und mit anderen Läufern nicht vergleichbar

- vergleiche deine Trainingszeiten nur mit deinen zB. aus dem Vorjahr und ziehe daraus deine Schlüsse

- einige Nahrungsergänzungsmittel sind unverzichtbar 

- es gibt Läufer die auch nur mit punktuell einsetzten Kohlenhydraten unter 31 Minuten laufen können

- auch bei meinem Umfängen, könnte man einen Physio 1 x die Woche gut gebrauchen

- Mandelmus Vanille in Massen ist ein "Geheimrezept" und macht definitiv nicht langsamer

- gehe nicht mit deiner Freundin durch Treppenhäuser, die es nicht gibt!!!

 

 

Danke an meine Sponsoren

 

 

Ich weiß zwar, dass ich ohne meine Sponsoren auch bestimmt gut gelaufen wäre, aber es läuft sich (speziell im Training) einfach leichter, regenerierter, gesünder und energiegeladener mit Pharma Nord,   Cha Chã und dem  Cereal-Club