Kurzes Höhentrainingslager in Davos in über 1.550m Höhe

Es war schon immer mal unser Wunsch in ein Höhentrainingslager zu reisen.

Leider ergab sich dazu nie die Gelegenheit.

Als Gunnar Söth (Bioland Söth) letztes Jahr fragte, ob wir auch mal einige Tage mit zu ihnen nach Davos wollten, bot sich eine gute Gelegenheit an der Reise mit erfahrenen "Ortskundigen" teilzunehmen.

Natürlich haben wir es nicht als professionelles Höhentrainingslager durchführen wollen, dafür sind wir viel zu sehr "bewegungssüchtig", was nach harten Einheiten in der Höhe wohl zu viel wäre. Wir wollten trainieren, aber auch die schöne Natur mit Wanderungen erkunden.

 

Unsere Hinfahrt

Natürlich sind wir vorbildlich mit dem Zug angereist und hatten in Zürich nur 7 Minuten zum Umsteigen, was bei einer Fahrt aus Hamburg wenig ist, aber mit nur 2 Minuten Verspätung hat der Zug das super hinbekommen. Wir kamen dann pünktlich nach einem kleinen weiteren Aufenthalt in Langquart (und hier gibt es sogar ein Outlet-Center, für die Überbrückung der Wartezeit) am Bahnhof in Davos Platz planmäßig um 18:57 an. Hier wurden wir dann auch von Gunnar persönlich abgeholt.

 

Mein Training der letzten 14 Tage:

 

Montag: 11km Glücksburg
Dienstag: 5 km 3x 1000m (3:07,3:07,3:10) 2km aus HH
Mittwoch: Pausentag aber 17.867 Schritte
Donnerstag: 12km (4:25) zusammen mit Natalie
Freitag: 3k einlaufen, Tempowechsel, 1km schnell & 1km normal  =10km (3:47)
Samstag: 17,3km in 4:00 mit 188HM
Sonntag: Morgens 8km (4:09), abends 9km zum Ende hin schneller und 4 kürzere Bergsprints darin (4:07)
Montag: Morgens 13 km (4:03)
Dienstag: Einlaufen 3 km + 3 x 1000m in 3:07, 3:10, 3:15 auf der Bahn in Davos 10km ges. (3:58)
Mittwoch: Laufpause aber noch 11.380 Schritte (Reisetag)
Donnerstag: Abends wieder in Glücksburg  mit Natalie 10 km (3:55), 100 Hm
Freitag: Nachmittags

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Donnerstag: Pausentag

Freitag: 10.000m LM in Hamburg

 

 

Höhentraining in Davos

Davos ist die übrigens die höchstgelegene Stadt in Europa (1.560m). St. Moritz (1.822m) liegt zwar noch einige hundert Meter höher, aber ist mit seinen knapp 5.000 Einwohnern eben keine Stadt.

Die Möglichkeiten hier zu laufen sind echt super. Man hat mit dem Davoser See (siehe unten) und dem Ortsteil Davos Dorf eine super Strecke und auch der Sportplatz mit der 400m Bahn ist in einem sehr guten Zustand. Die Bahn kam mir sehr hart vor, aber ich empfand sie als angenehm zu laufen. 

 

Davos ist übersichtlich und hat eine gemütliche Innenstadt, aber nur die Angebote in den Läden sind auch als "normal" für unsere Verhältnisse zu bezeichnen. ;) 
Natalies Cappuccino im Kaffee Klatsch kostete übrigens 6.50F war aber incl. einem zufälligen Treffen mit Gesa Krause, die sich mit ihrem Trainer Wolfgang Heinig und einer weiteren Person, über proteinreiche Ernährung unterhalten haben. Diese Unterhaltung teilweise mitgenommen zu haben war sehr interessant. Hierzu werde ich einen weiteren Blogartikel schreiben, da ich gerade das Buch lese, aus dem Sie einige Dinge erzählt hat.

 

Einkaufen in Davos 

Davos hat übrigens auch einen Aldi, wo eine 1,5L Flasche Wasser 0,24F kosten, diese aber auf 0,20 abgerundet werden, wenn man sie alleine kauft (die Schweizer kennen nämlich nur 0,5 Rappen). Es gibt in Davos (Platz = Ortsteil) außerdem einen Coop, Migros und sogar einen kleinen Bioladen. Wir haben für die 6 Tage etwas über 100 Euro an Lebensmitteln ausgegeben, ohne Essengehen!

Ab dem 30.7 verkaufen sie in Davos vor Coop übrigens Feuerwerk, da die Schweizer am 1. August ihren Nationalfeiertag feiern.

 

Lebensmittel mitgenommen

Mitgebracht haben wir 2kg Mandelmus, einige Sojaquarks, 6 Liter Soja-/Mandeldrink, 500g Mandeln, veganes Eiweißpulver und unsere NEM. Das Mandelmus zusammen mit den Mandeln haben wir übrigens zu zweit aufgegessen und hatte 16.250 kcal. Pro Person somit 1.160kcal nur durch Nüsse am TAG! Warum das aber eher gut ist, werde ich ihm neuen Blogartikel beschreiben.


Das Leitungswasser in Davos schmeckt sehr gut und kann bedenkenlos getrunken werden.

 

Davoser See

Eine Runde um den Davoser See beträgt genau 3,8 km und ist zudem wunderschön. Beginnend am Parkplatz vorbei an einem Strandabschnitt. Leicht bergauf durch ein Stück Wald, über eine Holzbrücke dann steil bergab mit schönen Blick auf Davos (siehe Foto unten). Hier beginnt ein leicht profiliertes Stück vorbei an einige Unterkünften/Hotels. Zurück an einer Wasserskianlage und über den Parkplatz zum Startpunkt. Für mich vergingen die Runde echt schnell. Die Abwechslung der Strecke ist hier bestimmt vorteilhaft. 

Besonders gut hat mir gefallen, das man vom Bahnhof Davos Platz zum See keine Ampeln hat, nur 2 Fußgängerüberwege und es nur geradeaus geht. Somit kann man super zum See ein- und auslaufen.

 

Jakobshorn

Eine Fahrt zurück vom Jakobshorn auf den wir gewandert sind, kostet übrigens 30F (27 Euro) mit Gästekarte kostet es immer noch 24F (22 Euro). Da überlegt man sich nächstes mal zweimal, ob man nicht auch wieder hinunterwandert. Da hinunter aber fast anspruchsvoller für Läufer ist, darauf komme ich noch, waren es uns die 8 Minuten Fahrt dieses wert.

 

Von Wiesen auf den Altein

Die krasseste Tour hatten wir am Montag vor. Um 10:30 haben wir uns von Wiesen (1.420m) aufgemacht zu einem Punkt auf 2.400m Höhe. Der Aufstieg auf die Höhe mit unterwegs bis zu 20% Steigung war aufgrund der großen Gruppe ruhig und noch auszuhalten, obwohl über 2 Stunden nur bergauf nicht zu unterschätzen sind. Man kommt richtig ins schwitzen.

Schwer die richtige Kleidung dabei zu haben, da es unten meist wärmer ist oder auch mal kühler und bedeckt wie bei uns und oben dann sonnig sein kann. Am besten man hat immer etwas zum drüber ziehen dabei.
Der schwierigste Part war jedoch der Abstieg, der mit Sportschuhen zudem nicht optimal war. Die kleinen Steine auf der Strecke waren sehr rutschig. Zudem musste man immer abbremsen und das ging schon sehr auf die vorderen Oberschenkel. Die habe ich Mittwoch  noch gemerkt. Übrigens waren wir erst wieder gegen 18:00 in unserer Wohnung. Nach 7STD und 30Min, also fast nach einem Arbeitstag. Übrigens bin ich morgens am dem Tag schon 13km gelaufen. Da war man echt fix und fertig!

 

Zusammenfassend: 

Davos ist eine super schöne Gegend und für uns norddeutsche Urlauber natürlich faszinierend diese Berglandschaften. Die Luft und das Klima haben die Woche auch gepasst. Nur der Sonntag war leider verregnet, aber dass war dann auch unser "Lazy-Day", an dem ich dann dennoch zwei Einheiten gemacht habe. Die Temperaturen sind dort max. 25 Grad, was auf Meeresebene 10 Grad mehr entsprechen. Die Sonne hat dort oben aber eine starke Kraft, welche man nicht unterschätzen sollte. Wenn sie raus kommt sind die 15-18 Grad meist gefühlte 25 Grad bei uns. Unsere Unterkunft lag auf einer kleinen Anhöhe und die 300m zur Hütte hatten 30m Höhenunterschied. Sprich es war eine Steigung von 10% zu überwinden. Jedes Mal, wenn man spazieren gehen oder laufen gehen wollte. Das hat uns bestimmt mehr gebracht, als wir bis dato gedacht hätten. Obwohl man irgendwann nach einer Woche von dem Anstieg echt die Nase voll hatte. :)

 

Heimfahrt:

Die Rückreise ging dann am 31.7 um 9:02 wieder los. Ankunft wäre 19:53 gewesen. Da wir jedoch den Zug nicht bekommen haben, weil  er erst in Freiburg gestartet ist, mussten wir in Basel SBB in einen weiteren Zug einsteigen. Dieser ließ uns auf der Strecke in Mannheim raus. Dort nahmen wir  einen weiteren ICE, der falsch geleitet wurde und zurück zum Frankfurter Flughafen musste. Somit kamen wir dann leicht fertig in Hamburg um 21:35 an. Danach haben wir und dennoch noch ein Essen im Peter Pane gegönnt und sind sogar noch nach Hause in die Wohnung gegangen. Daher auch die 11 Tausend Schritte an dem Tag.

 

Fazit Höhentraining:

Was uns die 6 Tage genau gebracht haben, bleibt abzuwarten, aber der erste Lauf im Flachland in Glücksburg und das kann man definitiv sagen, hat uns das Berglaufen vereinfacht. Die Hügel nimmt man jetzt einfach so mit. Denn für Davoser Verhältnisse sind selbst Runden hier mit 100hm auf 10km ein Witz. Natalie ist auf ihrer Hausstrecke gestern einfach mal unbeabsichtigt Strecken-PB gelaufen, auf einer hügeligen Strecke hat es als schon mal was gebracht...

 

 

Ausblick:

Jetzt geht es die Einheiten unter Höheneinfluss zu verarbeiten und heute noch eine letzte Einheit zu absolvieren, damit ich eine Woche ausruhen kann um super erholt am 9.8.2019 an der Startline der LM über 10.000m stehen zu können.

 

Euer Pascal

 

 

P.s. Großes Danke an Gunnar Söth und seine Familie für die Gastfreundschaft und die Begleitung auf den Wanderungen. Ihr habt euch da echt ein schönes und nettes Sommerdomizil ausgesucht und uns Davos schmackhaft gemacht ;)

 

 

Der Davoser See am Morgen...